Thomas R. Diehl
 

Ende eines Parkplatzes: Das Foto vom Hans-Jonas-Park

2015

Manchmal hat nichts mehr Macht, als ein einfaches Bild. Selbst eines von einer üblich schlechten Handykamera der 2010er bei denkbar schlechten Lichtverhältnissen spontan geschossen.

Rücksichtsloses Parken ist in Mönchengladbach, wie in vielen Großstädten, ein verbreiteter und oft von den Städten tolerierter Zustand. So auch 2015 im grade erst neu gestalteten hans-Jonas-Park. Nun war ich kein Fan des weitgehend sterilen Großstadtparks, der dort entstanden war, insbesondere vor dem Hintergrund der Philosophie Hans Jonas', aber was ich dort nach einem Hinweis Karl Sasseraths vorfand, war schon besonders übel. Was als zentrale Grünfläche zur Aufhübschung der Stadt gedacht war, war durch wilde Beparkung zu einer unansehnlichen Matschfläche degradiert. Ich fotografierte spontan und stellte das Bild bei Facebook und Twitter online.

Das am Samstag geschossene Bild breitete sich schnell aus und landete schon am nächsten Montag in der Rheinischen Post. Es hatte einen Nerv getroffen, die Aufregung über das Verhalten der Parkenden war nahezu einstimmig, abgesehen von ein paar keher kleinlauten Anmerkungen der Art „ist doch nicht so schlimm“ und „ach ja, jeder macht mal Fehler!“

Auch eine offizielle Reaktion ließ nicht lange auf sich warten und Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners ließ noch in der selben Woche Baumstämme um die Rasenfläche legen, die das Parken verhinderten.

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